Friday, September 14, 2007

 

Eltern-Rundmail Nr. 3 (01.09.2007)

"Es gibt Wichtigeres im Leben, als nur sein Tempo zu beschleunigen." (Mahatma Gandhi)


Liebe Eltern und Freunde,

Entschuldigen Sie, wenn wir uns schon wieder melden. Sollten Sie keine Zeit haben, hier die Zusammenfassung kurz und schmerzlos:

Aktuelle Wochenbilanz: Weiterhin alles im grünen Bereich
Zahl der Orange-Meldungen: Null.
Zahl der Rot-Meldungen: Null.
(Stand: 31.08. ; 16:00 Uhr)

Genießen wir diese Zeit der Freude und Unbekümmertheit, bevor die Konfrontation mit Armut und Leid uns und unsere Jugendlichen in den nächsten Wochen zum Denken und Handeln herausfordert …
Die Schwierigkeiten und die manchmal harte Realitäten werden uns noch früh genug einholen!

---------------------------------------------------------

Fotos unter: http://www.flickr.com/photos/weltweiteinitiative/sets/
Abschied und Ankunftsbilder: http://www.flickr.com/photos/weltweiteinitiative/sets/72157601478922913/
Im Übrigen möchten wir auf die aktuelle Ausgabe unserer lesenswerten Freiwilligenzeitung hinweisen: http://www.schwarz-auf-wise.de/

Wir bedanken uns bei all den Eltern, Verwandten und Freunden, die an diesen Einsätzen so herzlich Anteil nehmen und unsere Jugendlichen stärken. Wir sind sehr beeindruckt, wie viele zum Verabschieden zum Flughafen gekommen sind (auch einige Ehemalige sind oft dabei). Toll!

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Hier die Neuigkeiten aus den Ländern:

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Argentinien:
Lina, Tine und BAB (unsere Buenos-Aires- Boygroup, bekannt von ihrem Auftritt bei der Aussendefeier) sind gut angekommen. Am Freitag Abend gibt es erstmal ein kleines Willkommens-Grillfest („Asado“), das für die argentinische Seele genauso wichtig ist wie Fußball. In den nächsten 4 Tagen wird es einen allgemeinen Einführungskurs zu Argentinien geben, bevor dann Lina und Tine nach Jujuy aufbrechen – und die Phase der Projekteinführung und des Sprachkurses beginnt .
Ruben: „Alles wunderbar! Wir hatten einen tollen Empfang und viele neue Eindrücke. Allen geht es gut – nach dem langen Flug sind wir natürlich alle müde!“
--------------------------------------------------------
Bolivien: Alle Bolis (bis auf Helmar, der in 4 Wochen ausreist) sind heute gut in Buenos Aires angekommen. Nach einer Stippvisite in der Stadt, geht es am Samstag Mittag in einem Semi-Cama-Bus weiter zur bolivianischen Grenze (ca. 24 Stunden). Spätestens dann beginnt das Abenteuer: Grenzübergang Villazon und Weiterfahrt nach Cochabamba. Dort erwartet sie die Einführungsschulung (OAT) samt Vorgänger. Wie immer in Bolivien ist mit Streiks zu rechnen, die das öffentliche Leben lahm legen – so dass unsere Gruppe durchaus ein paar Tage (mit dem Bus) festsitzen könnte.

Starker Süden für den Süden: Unsere „Spätzle-Connection“ in Bolivien mit Lukas, Andrea, Steffi, Lisa und Julian bei der Verabschiedung am Flughafen Stuttgart

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Brasilien: Jakob ist gut in Fortaleza angekommen und wurde von seinen Vorgängern abgeholt. http://www.flickr.com/photos/weltweiteinitiative/1278184209/in/set-72157601478922913/
Aufgrund der hohen Temperaturen (von meist 30 Grad) schlafen fast alle Einheimischen in Hängematten, statt in Betten.
Wenn wir mit Jakob gesprochen haben, werden wir auch seine ersten Eindrücke berichten.
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Bad Elster J : Eine tolle Nachricht und eine große Ehre für unsere kleine Initiative: Cordula wurde eingeladen, am kommenden Montag gemeinsam mit der Bundesministerin für Entwicklungshilfe (Heidemarie Wieczorek-Zeul) das neue Programm „weltwärts“ vorzustellen, dass ab Sommer 2008 Einsätze in Entwicklungsländern erleichtern und staatlich unterstützen wird. Die Presse-Einladung finden Sie im Anhang. Es ist schon bemerkenswert, dass das Ministerium uns als Modell-Beispiel ausgewählt hat, zumal wir keine Kirche, Stiftung oder Partei im Rücken haben. Nach all den zeitlichen und persönlichen Opfern der letzten Jahre ist das eine freudige Bestätigung unserer aller Arbeit. Danke an alle!
Und: Pablo kann seiner Tochter später erzählen, dass sie bereits als Ungeborene eine Pressekonferenz gegeben hat. J
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Dominikanische Republik: Am 03.09 geht´s los (übrigens mit derselben Maschine wie die Nicas – das könnte ein fröhlicher Flug werden). Die Neuen hatten eine gute Skype-Konferenz mit ihren Vorgängern. Thomas meldet ein “fettes Grün”.
Manu Geiger hat 3 volle Trikot-Sätze für die Fussball-Sozialarbeit im Armenviertel bekommen, worüber sich die Kids sehr freuen werden.
Manu Becker: „Wir freuen uns!!! Endlich Schluss mit den Vorbereitungen ;-). Das Jahr wird toll! Danke!“
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Guatemala:
Großer Abschied am Frankfurter Flughafen, hochwertig und vollwertig: Neben Eltern, sind auch Bettina, Karl-Heinz, Jahrgangssprecher Laurin und Vorgänger Lukas und Almut gekommen, um unser Guate-Team viel Glück zu wünschen. Sie sind inzwischen gut in Cancun (Mex) gelandet, wurden von Vorgängerin Thalea abgeholt und haben jetzt eine schöne Busfahrt vor sich (schön anstrengend, jedenfalls J ): über Chetumal, Belize und Flores ins schöne Coban!
Flo meldet am 31.08: „Hallihallo!!! wollte nur kurz schreiben dass wir Guates gut in cancun angekommen sind! Alle gesund, gepaeck ist auch alles da, wir sind nur alle todmuede. viele gruesse, flo“
Vorgängerin Thalea: „Uns geht es auf jeden Fall gut, wir haben fuer die Nacht ein billiges aber schoenes und sicheres Hotel gefunden und schon lecker Abendgegessen.“
Sebastian, Jonni und Katharina Hagen landen direkt in der Hauptstadt, bald mehr.

---------------------------------------
Mexico: Die FW wurden u.a. von Vorgaengern Rouven und Sebi am Flughafen verabschiedet (und von Laurin natürlich, der praktisch im Flughafen wohnt und als Jahrgangssprecher viele persönlich verabschiedet).
Mit Fabi Seewald ist nun unser 3. FW in GDL gelandet.
Patrick: „also bei uns ist alles ok. wir leben uns ganz gut ein und entdecken stadt und umgebung. es ist also alles im gruenen bereich bei uns.“
Hendrik: „Mitja und ich sind nun schon seit drei Stunden in San Cris. Fuehlen uns gut, uns wird jetzt erstmal die Stadt gezeigt.“
Leonies Rucksack kommt erst mit der nächsten Maschine am nächsten Tag, so dass sie nachkommt.
--------------------------------------
Nicaragua: So langsam wird es auch für unsere Sternenfasser aus Nicaragua Ernst: Die Vorbereitungen der Vorgänger sind abgeschlossen.
Etwas irritiert war ich nur als Vorgänger Edo anfragt: „Passt eine Schildkrötenbesichtigung mit ins OAT?“
Das OAT (=On-Arrival-Training) soll unsere FW mit der Kultur und Mentalität des Landes vertraut machen. Ich weiss ja, dass wir Latinos für unser offenes Zeitgefühl bekannt sind, aber gleich mit Schildkröten zu kommen … J Ich hoffe, das ist kein Omen und unsere Nicas erinnern uns eher an fleißige Bienen.

----------------------------------
Palästina / Israel: Ländersprecher Peer schreibt in seiner Wochenmeldung: „Uns geht es allen SPITZE! Laila Sayde - gute Nacht
Willy Brandt Zentrum, Al-Qudz:
Jan Lichtwitz: Hat ein kleines Kätzchen aus der Mülltonne gerettet und muss jetzt gucken wo er Geld für den Tierarzt herkriegt.
SOS Children's Village, Beith Lehem:
Leo Hentschel & Thilo Nonne: Haben gleich mal 12 Kinder zum Stummfilm im Flüchtlingslager mitgenommen, was in eine "Kleinkinder-Massenschlägerei" ausartete - keine Stummfilme mehr, bevor ein bisschen mehr Arabisch drin ist :-) ... Wurden weiterhin in Jenin mit ein paar "Steinchen" beschmissen, nachdem sie sich nicht als sehr spendabel herausstellten - aber kein Grund Angst zu haben. Klingt schlimmer als es war.“
Am Arabisch – Sprachkurs müssen wir noch einiges verbessern, vielleicht wäre (wie in der Vergangenheit) ein Intensivkurs am LSI in Bochum doch empfehlenswert gewesen …

-------------------------------------
Peru: Unsere 3 Peruaner sind wohlbehalten in Urubamba angekommen. Der Weiterflug Lima-Cusco war ausgefallen, so dass sie eine Nacht auf Kosten der Fluglinie im Sheraton absteigen durften und mit einem Tag Verspätung ankamen.

FW Patrick Joos: „Nach dem unsere Reise etwas laenger gedauert :-) hat, sind auch wir gut in Munaychay angekommen.
Bin sehr beeindruckt von allem hier. Die Kinder in Munaychay sind einfach super, super nett und haben uns sehr gut aufgenommen. Und die Landschaft hier ist natuerlich auch klasse.

FW Christian Schart schreibt: „Hier ist alles super, die Kinder sind super nett und kommen einfach auf mich zugerannt und umarmen mich.
Die Landschaft ist umwerfend.Ich habe heute ein wenig Frisbee mit den Kids gespielt, mit Thomas einen Jongierkurs gegeben und Papierflieger gebastelt (die Kinder konnten garnicht genug davon bekommen!).“

FW Oli: „Alles gut hier uns gefaellt es weiter sehr gut. Wir haben uns heute alle mit der Projektleitung (conny) bzw mit unseren Bezugspersonen (Nici und Max) getroffen und nochmal ueber unsere Arbeitsfelder gesprochen, zudem durften wir uns selber fuer die naechsten 2 Monate Haueser aussuchen, in denen wir dann heute auich gleich zu Mittag gegessen haben und Hausaufgabenbetreuung gemacht haben. Was problematisch ist, ist dass der letzte Bus hoch [in Kinderdorf] schon um 6 Uhr faehrt und somit der Tag praktisch dann fuer uns endet.Ansonsten ist aber wie gesagt alles super, alles sind supernett und haben uns gut aufgenommen, sodass wir es kaum abwarten koennen bis wir richtig in die Arbeit einsteigen koennen. Viele Gruesse aus Peru, Oli“

Projektmitarbeiterin Nici:
„Unsere drei neuen Praktikanten von WISE e.V. sind nun in Munaychay eingetroffen. Sie machen einen sehr sympathischen und kompetenten ersten Eindruck.
Ich bin sehr gluecklich ueber die drei neuen Jungs und freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihnen.“

Ex-FW Christopher, der gerade seine Nachfolger einführt: „Langsam rückt unsere Rückkehr immer näher und ich glaube jeder von uns wird heulen J
Ich glaube ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie dankbar wir alle drei sind an wise e.V. geraten zu sein und für all die Erfahrungen in diesem Jahr. Peru meldet auf jeden Fall Dauer-grün!“

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Russland: Alle 3 büffeln gerade fleißig Russisch im Intensivkurs am Spracheninstitut Bochum.

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Südafrika:

FW Hanjo schreibt aus Durban: „Wir arbeiten uns und leben uns gut hier ein. Bisher keine großen Schwierigkeiten, (das Projekt) Ethembeni gefällt uns sehr gut und auch das Land drumherum.
Steffen und Simon gehts es in Harding auch gut. Am Montag kommen die anderen Freiwillige alle nach Durban und wir bereiten uns auf das OAT vor. Liebe Grüße aus Südafrika, Hanjo“
P.S. Unsere Handynummern:
Hanjo: +27 (0)73 1802959
Frank: +27 (0)73 1800473

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Kwanokuthula: Marie, Till und Matze bereiten sich auf das Leben im Township vor und verabschieden sich gerade von Freunden und Familie.
Vorgänger Simon Braus per Telefon: „Bei allen Schwierigkeiten, die es in so einem Jahr gibt, kann ich sagen: Es war gigantisch – phantastisch! Das Beste, was ich habe machen können!“

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Zum Abschluss hier noch Ausschnitte aus dem Bericht von FW Frank Seidel:

„Liebe Familie, liebe Freunde, liebe Unterstützer!

Ich bin gut in Südafrika angekommen! Ich bin am 26.08 Mittags gegen 12:20 in Durban angekommen und wurde dort gleich von Jan-Hendrik, meinem Vorgänger, abgeholt. Schnell die Sachen ins Auto gepackt und ab nach Monteseel, meinem Wohnort für ein Jahr. Die Fahrt war sehr geprägt von vielen neuen Eindrücken, außerdem war es sehr, sehr warm! Auf der Autobahn vorbei an neuen Ortschaften, Informal Settlements und Autos die bei uns in Deutschland nicht mehr fahren dürften……

Bevor wir aber zum Haus gefahren sind, haben wir aber noch am „Drummont“ gehalten, einem Viewpoint von dem man ins Tal der tausend Hügel blicken konnte. Atemberaubend. Leider habe ich davon noch keine Fotos gemacht…..dann ging die Reise weiter zu unserer „Cottage“.

Dann haben wir kurz verschnauft, mein Gepäck ausgeladen und dann ging es ganz spontan schon mal zur Schule in der ich nun arbeite. Angekommen am Schultor kamen schon viele Kids angerannt und haben uns das Tor geöffnet. Alle wollten natürlich wissen, wer ich denn sei….Jan-Hendrik hat den Tag nicht sehr viel mehr sagen können als „lona igama lake uFrank“, was soviel heißt „Der heißt Frank“ und immer dazu „He’s the new volunteer!“ So große Kinderaugen habe ich schon lange nicht mehr gesehen….

Dieses Vorstellen hat ungefähr 2-3 Stunden gedauert….wir sind quasi durch die Schule gelaufen und haben immer mehr Kids getroffen. Ich habe echt nicht schlecht gestaunt, wie viele Albinos denn doch auf der Schule sind. Ich würde jetzt nach zwei richtigen Schultagen sagen, dass es ca. 50 Albions an der Schule gibt, und das bei ca. 350 Schülern insgesamt.

Montag morgen (7.30 Uhr) wurden wir dann bei der wöchentlichen Vollversammlung der Schule als „the new volunteers“ von Jan-Hendrik vorgestellt. Den Montag haben wir dann damit verbracht uns bei den Lehrern vorzustellen, jedenfalls bei denen, die anwesend waren, denn im Moment geht der „Ethembeni flew“ rum, also eine anscheinend sehr lästige Grippe. Dann haben wir den Volunteer Stundenplan „abgearbeitet“….also habe ich erst bei der OT-Gruppe (occupational therapy) partizipiert und nach lunch-time haben wir ein richtig spaßiges Fußballspiel gehabt. Erst waren wir fünf gegen fünf, aber natürlich sprach sich schnell rum, dass gekickt wird, also waren wir schnell 25 auf dem Platz und noch mal zehn Kids mehr die zuschauten. Wir haben die ersten Pluspunkte mit diesem Spiel bei den Kids gesammelt, das hat echt Spaß gemacht.
Am Abend haben wir dann unseren ersten „Braai“ gehabt, also ein südafrikanisches Grillfest. Wir wurden von Amerikanern eingeladen die zur Zeit einen Film über zwei Schüler drehen die bald den New York Marathon laufen, bzw. gehen werden. Das Essen war der HAMMER!

Am Dienstag sind wir um 8.00 Uhr in die Schule und haben uns Arbeit „gesucht“….Da ja im Moment viele Lehrer krank sind haben wir in Grade 5 PD (physically disabled) ein wenig versucht die Langeweile der Kids zu nehmen und versucht sie zu beschäftigen. Jan-Hendrik fand Sudoku als sehr wirksam, was sich später als wirklich schweres Unterfangen rausgestellt hat, da es einigen schon Schwer viel das Gitternetz zu malen. Schwerer wird’s zudem, wenn die Kids nicht die englischen Vokabeln für zb Grid kennen…..eine kleine Herausforderung das zu erklären ;-)

Auf jeden Fall kann ich behaupten, dass es mir hier bisher super gut gefällt, die Menschen auf der Straße begrüßen einen immer, auch wenn man sich nicht kennt, die Leute die man kennt, denen ruft man ein „Sharp“ rüber und sie lachen. Die Landschaft ist einzigartig, obwohl noch alles nicht wirklich grün ist sieht es hier so was von idyllisch aus. Die zwei Viewpoints die es hier in der Nähe gibt bieten einem einen überwältigenden Blick ins „Valley of the thousand Hills“. Tagsüber wenn die Sonne scheint ist es wirklich angenehm und man kann in kurzen Hosen und Tshirts rumlaufen. Doch sobald es dunkel wird gegen 17:30-18:00Uhr wird es schon deutlich kühler. Ich bedanke mich….
…bei jedem der das hier ermöglicht hat!
…bei meinem Abschiedskomitee am Flughafen!
…für die lieben Worte in meinem Abschiedsbuch!
…für die Abschiedsgeschenke!
…bei meiner Familie!

Ich freue mich auf Emails von euch und hoffe, dass es euch gut geht!
Liebe Grüße,
der Frank der jetzt in Afrika ist! (Wie krass ist das denn???!!!! Ich kann es echt nicht glauben!!)

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Eltern-Rundmail Nr. 3 (01.09.2007)

"Es gibt Wichtigeres im Leben, als nur sein Tempo zu beschleunigen." (Mahatma Gandhi)


Liebe Eltern und Freunde,

Entschuldigen Sie, wenn wir uns schon wieder melden. Sollten Sie keine Zeit haben, hier die Zusammenfassung kurz und schmerzlos:

Aktuelle Wochenbilanz: Weiterhin alles im grünen Bereich
Zahl der Orange-Meldungen: Null.
Zahl der Rot-Meldungen: Null.
(Stand: 31.08. ; 16:00 Uhr)

Genießen wir diese Zeit der Freude und Unbekümmertheit, bevor die Konfrontation mit Armut und Leid uns und unsere Jugendlichen in den nächsten Wochen zum Denken und Handeln herausfordert …
Die Schwierigkeiten und die manchmal harte Realitäten werden uns noch früh genug einholen!

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Fotos unter: http://www.flickr.com/photos/weltweiteinitiative/sets/
Abschied und Ankunftsbilder: http://www.flickr.com/photos/weltweiteinitiative/sets/72157601478922913/
Im Übrigen möchten wir auf die aktuelle Ausgabe unserer lesenswerten Freiwilligenzeitung hinweisen: www.schwarz-auf-wise.de

Wir bedanken uns bei all den Eltern, Verwandten und Freunden, die an diesen Einsätzen so herzlich Anteil nehmen und unsere Jugendlichen stärken. Wir sind sehr beeindruckt, wie viele zum Verabschieden zum Flughafen gekommen sind (auch einige Ehemalige sind oft dabei). Toll!

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Hier die Neuigkeiten aus den Ländern:

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Argentinien:
Lina, Tine und BAB (unsere Buenos-Aires- Boygroup, bekannt von ihrem Auftritt bei der Aussendefeier) sind gut angekommen. Am Freitag Abend gibt es erstmal ein kleines Willkommens-Grillfest („Asado“), das für die argentinische Seele genauso wichtig ist wie Fußball. In den nächsten 4 Tagen wird es einen allgemeinen Einführungskurs zu Argentinien geben, bevor dann Lina und Tine nach Jujuy aufbrechen – und die Phase der Projekteinführung und des Sprachkurses beginnt .
Ruben: „Alles wunderbar! Wir hatten einen tollen Empfang und viele neue Eindrücke. Allen geht es gut – nach dem langen Flug sind wir natürlich alle müde!“
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Bolivien: Alle Bolis (bis auf Helmar, der in 4 Wochen ausreist) sind heute gut in Buenos Aires angekommen. Nach einer Stippvisite in der Stadt, geht es am Samstag Mittag in einem Semi-Cama-Bus weiter zur bolivianischen Grenze (ca. 24 Stunden). Spätestens dann beginnt das Abenteuer: Grenzübergang Villazon und Weiterfahrt nach Cochabamba. Dort erwartet sie die Einführungsschulung (OAT) samt Vorgänger. Wie immer in Bolivien ist mit Streiks zu rechnen, die das öffentliche Leben lahm legen – so dass unsere Gruppe durchaus ein paar Tage (mit dem Bus) festsitzen könnte.

Starker Süden für den Süden: Unsere „Spätzle-Connection“ in Bolivien mit Lukas, Andrea, Steffi, Lisa und Julian bei der Verabschiedung am Flughafen Stuttgart

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Brasilien: Jakob ist gut in Fortaleza angekommen und wurde von seinen Vorgängern abgeholt. http://www.flickr.com/photos/weltweiteinitiative/1278184209/in/set-72157601478922913/
Aufgrund der hohen Temperaturen (von meist 30 Grad) schlafen fast alle Einheimischen in Hängematten, statt in Betten.
Wenn wir mit Jakob gesprochen haben, werden wir auch seine ersten Eindrücke berichten.
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Bad Elster J : Eine tolle Nachricht und eine große Ehre für unsere kleine Initiative: Cordula wurde eingeladen, am kommenden Montag gemeinsam mit der Bundesministerin für Entwicklungshilfe (Heidemarie Wieczorek-Zeul) das neue Programm „weltwärts“ vorzustellen, dass ab Sommer 2008 Einsätze in Entwicklungsländern erleichtern und staatlich unterstützen wird. Die Presse-Einladung finden Sie im Anhang. Es ist schon bemerkenswert, dass das Ministerium uns als Modell-Beispiel ausgewählt hat, zumal wir keine Kirche, Stiftung oder Partei im Rücken haben. Nach all den zeitlichen und persönlichen Opfern der letzten Jahre ist das eine freudige Bestätigung unserer aller Arbeit. Danke an alle!
Und: Pablo kann seiner Tochter später erzählen, dass sie bereits als Ungeborene eine Pressekonferenz gegeben hat. J
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Dominikanische Republik: Am 03.09 geht´s los (übrigens mit derselben Maschine wie die Nicas – das könnte ein fröhlicher Flug werden). Die Neuen hatten eine gute Skype-Konferenz mit ihren Vorgängern. Thomas meldet ein “fettes Grün”.
Manu Geiger hat 3 volle Trikot-Sätze für die Fussball-Sozialarbeit im Armenviertel bekommen, worüber sich die Kids sehr freuen werden.
Manu Becker: „Wir freuen uns!!! Endlich Schluss mit den Vorbereitungen ;-). Das Jahr wird toll! Danke!“
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Guatemala:
Großer Abschied am Frankfurter Flughafen, hochwertig und vollwertig: Neben Eltern, sind auch Bettina, Karl-Heinz, Jahrgangssprecher Laurin und Vorgänger Lukas und Almut gekommen, um unser Guate-Team viel Glück zu wünschen. Sie sind inzwischen gut in Cancun (Mex) gelandet, wurden von Vorgängerin Thalea abgeholt und haben jetzt eine schöne Busfahrt vor sich (schön anstrengend, jedenfalls J ): über Chetumal, Belize und Flores ins schöne Coban!
Flo meldet am 31.08: „Hallihallo!!! wollte nur kurz schreiben dass wir Guates gut in cancun angekommen sind! Alle gesund, gepaeck ist auch alles da, wir sind nur alle todmuede. viele gruesse, flo“
Vorgängerin Thalea: „Uns geht es auf jeden Fall gut, wir haben fuer die Nacht ein billiges aber schoenes und sicheres Hotel gefunden und schon lecker Abendgegessen.“
Sebastian, Jonni und Katharina Hagen landen direkt in der Hauptstadt, bald mehr.

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Mexico: Die FW wurden u.a. von Vorgaengern Rouven und Sebi am Flughafen verabschiedet (und von Laurin natürlich, der praktisch im Flughafen wohnt und als Jahrgangssprecher viele persönlich verabschiedet).
Mit Fabi Seewald ist nun unser 3. FW in GDL gelandet.
Patrick: „also bei uns ist alles ok. wir leben uns ganz gut ein und entdecken stadt und umgebung. es ist also alles im gruenen bereich bei uns.“
Hendrik: „Mitja und ich sind nun schon seit drei Stunden in San Cris. Fuehlen uns gut, uns wird jetzt erstmal die Stadt gezeigt.“
Leonies Rucksack kommt erst mit der nächsten Maschine am nächsten Tag, so dass sie nachkommt.
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Nicaragua: So langsam wird es auch für unsere Sternenfasser aus Nicaragua Ernst: Die Vorbereitungen der Vorgänger sind abgeschlossen.
Etwas irritiert war ich nur als Vorgänger Edo anfragt: „Passt eine Schildkrötenbesichtigung mit ins OAT?“
Das OAT (=On-Arrival-Training) soll unsere FW mit der Kultur und Mentalität des Landes vertraut machen. Ich weiss ja, dass wir Latinos für unser offenes Zeitgefühl bekannt sind, aber gleich mit Schildkröten zu kommen … J Ich hoffe, das ist kein Omen und unsere Nicas erinnern uns eher an fleißige Bienen.

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Palästina / Israel: Ländersprecher Peer schreibt in seiner Wochenmeldung: „Uns geht es allen SPITZE! Laila Sayde - gute Nacht
Willy Brandt Zentrum, Al-Qudz:
Jan Lichtwitz: Hat ein kleines Kätzchen aus der Mülltonne gerettet und muss jetzt gucken wo er Geld für den Tierarzt herkriegt.
SOS Children's Village, Beith Lehem:
Leo Hentschel & Thilo Nonne: Haben gleich mal 12 Kinder zum Stummfilm im Flüchtlingslager mitgenommen, was in eine "Kleinkinder-Massenschlägerei" ausartete - keine Stummfilme mehr, bevor ein bisschen mehr Arabisch drin ist :-) ... Wurden weiterhin in Jenin mit ein paar "Steinchen" beschmissen, nachdem sie sich nicht als sehr spendabel herausstellten - aber kein Grund Angst zu haben. Klingt schlimmer als es war.“
Am Arabisch – Sprachkurs müssen wir noch einiges verbessern, vielleicht wäre (wie in der Vergangenheit) ein Intensivkurs am LSI in Bochum doch empfehlenswert gewesen …

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Peru: Unsere 3 Peruaner sind wohlbehalten in Urubamba angekommen. Der Weiterflug Lima-Cusco war ausgefallen, so dass sie eine Nacht auf Kosten der Fluglinie im Sheraton absteigen durften und mit einem Tag Verspätung ankamen.

FW Patrick Joos: „Nach dem unsere Reise etwas laenger gedauert :-) hat, sind auch wir gut in Munaychay angekommen.
Bin sehr beeindruckt von allem hier. Die Kinder in Munaychay sind einfach super, super nett und haben uns sehr gut aufgenommen. Und die Landschaft hier ist natuerlich auch klasse.

FW Christian Schart schreibt: „Hier ist alles super, die Kinder sind super nett und kommen einfach auf mich zugerannt und umarmen mich.
Die Landschaft ist umwerfend.Ich habe heute ein wenig Frisbee mit den Kids gespielt, mit Thomas einen Jongierkurs gegeben und Papierflieger gebastelt (die Kinder konnten garnicht genug davon bekommen!).“

FW Oli: „Alles gut hier uns gefaellt es weiter sehr gut. Wir haben uns heute alle mit der Projektleitung (conny) bzw mit unseren Bezugspersonen (Nici und Max) getroffen und nochmal ueber unsere Arbeitsfelder gesprochen, zudem durften wir uns selber fuer die naechsten 2 Monate Haueser aussuchen, in denen wir dann heute auich gleich zu Mittag gegessen haben und Hausaufgabenbetreuung gemacht haben. Was problematisch ist, ist dass der letzte Bus hoch [in Kinderdorf] schon um 6 Uhr faehrt und somit der Tag praktisch dann fuer uns endet.Ansonsten ist aber wie gesagt alles super, alles sind supernett und haben uns gut aufgenommen, sodass wir es kaum abwarten koennen bis wir richtig in die Arbeit einsteigen koennen. Viele Gruesse aus Peru, Oli“

Projektmitarbeiterin Nici:
„Unsere drei neuen Praktikanten von WISE e.V. sind nun in Munaychay eingetroffen. Sie machen einen sehr sympathischen und kompetenten ersten Eindruck.
Ich bin sehr gluecklich ueber die drei neuen Jungs und freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihnen.“

Ex-FW Christopher, der gerade seine Nachfolger einführt: „Langsam rückt unsere Rückkehr immer näher und ich glaube jeder von uns wird heulen J
Ich glaube ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie dankbar wir alle drei sind an wise e.V. geraten zu sein und für all die Erfahrungen in diesem Jahr. Peru meldet auf jeden Fall Dauer-grün!“

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Russland: Alle 3 büffeln gerade fleißig Russisch im Intensivkurs am Spracheninstitut Bochum.

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Südafrika:

FW Hanjo schreibt aus Durban: „Wir arbeiten uns und leben uns gut hier ein. Bisher keine großen Schwierigkeiten, (das Projekt) Ethembeni gefällt uns sehr gut und auch das Land drumherum.
Steffen und Simon gehts es in Harding auch gut. Am Montag kommen die anderen Freiwillige alle nach Durban und wir bereiten uns auf das OAT vor. Liebe Grüße aus Südafrika, Hanjo“
P.S. Unsere Handynummern:
Hanjo: +27 (0)73 1802959
Frank: +27 (0)73 1800473

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Kwanokuthula: Marie, Till und Matze bereiten sich auf das Leben im Township vor und verabschieden sich gerade von Freunden und Familie.
Vorgänger Simon Braus per Telefon: „Bei allen Schwierigkeiten, die es in so einem Jahr gibt, kann ich sagen: Es war gigantisch – phantastisch! Das Beste, was ich habe machen können!“

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Zum Abschluss hier noch Ausschnitte aus dem Bericht von FW Frank Seidel:

„Liebe Familie, liebe Freunde, liebe Unterstützer!

Ich bin gut in Südafrika angekommen! Ich bin am 26.08 Mittags gegen 12:20 in Durban angekommen und wurde dort gleich von Jan-Hendrik, meinem Vorgänger, abgeholt. Schnell die Sachen ins Auto gepackt und ab nach Monteseel, meinem Wohnort für ein Jahr. Die Fahrt war sehr geprägt von vielen neuen Eindrücken, außerdem war es sehr, sehr warm! Auf der Autobahn vorbei an neuen Ortschaften, Informal Settlements und Autos die bei uns in Deutschland nicht mehr fahren dürften……

Bevor wir aber zum Haus gefahren sind, haben wir aber noch am „Drummont“ gehalten, einem Viewpoint von dem man ins Tal der tausend Hügel blicken konnte. Atemberaubend. Leider habe ich davon noch keine Fotos gemacht…..dann ging die Reise weiter zu unserer „Cottage“.

Dann haben wir kurz verschnauft, mein Gepäck ausgeladen und dann ging es ganz spontan schon mal zur Schule in der ich nun arbeite. Angekommen am Schultor kamen schon viele Kids angerannt und haben uns das Tor geöffnet. Alle wollten natürlich wissen, wer ich denn sei….Jan-Hendrik hat den Tag nicht sehr viel mehr sagen können als „lona igama lake uFrank“, was soviel heißt „Der heißt Frank“ und immer dazu „He’s the new volunteer!“ So große Kinderaugen habe ich schon lange nicht mehr gesehen….

Dieses Vorstellen hat ungefähr 2-3 Stunden gedauert….wir sind quasi durch die Schule gelaufen und haben immer mehr Kids getroffen. Ich habe echt nicht schlecht gestaunt, wie viele Albinos denn doch auf der Schule sind. Ich würde jetzt nach zwei richtigen Schultagen sagen, dass es ca. 50 Albions an der Schule gibt, und das bei ca. 350 Schülern insgesamt.

Montag morgen (7.30 Uhr) wurden wir dann bei der wöchentlichen Vollversammlung der Schule als „the new volunteers“ von Jan-Hendrik vorgestellt. Den Montag haben wir dann damit verbracht uns bei den Lehrern vorzustellen, jedenfalls bei denen, die anwesend waren, denn im Moment geht der „Ethembeni flew“ rum, also eine anscheinend sehr lästige Grippe. Dann haben wir den Volunteer Stundenplan „abgearbeitet“….also habe ich erst bei der OT-Gruppe (occupational therapy) partizipiert und nach lunch-time haben wir ein richtig spaßiges Fußballspiel gehabt. Erst waren wir fünf gegen fünf, aber natürlich sprach sich schnell rum, dass gekickt wird, also waren wir schnell 25 auf dem Platz und noch mal zehn Kids mehr die zuschauten. Wir haben die ersten Pluspunkte mit diesem Spiel bei den Kids gesammelt, das hat echt Spaß gemacht.
Am Abend haben wir dann unseren ersten „Braai“ gehabt, also ein südafrikanisches Grillfest. Wir wurden von Amerikanern eingeladen die zur Zeit einen Film über zwei Schüler drehen die bald den New York Marathon laufen, bzw. gehen werden. Das Essen war der HAMMER!

Am Dienstag sind wir um 8.00 Uhr in die Schule und haben uns Arbeit „gesucht“….Da ja im Moment viele Lehrer krank sind haben wir in Grade 5 PD (physically disabled) ein wenig versucht die Langeweile der Kids zu nehmen und versucht sie zu beschäftigen. Jan-Hendrik fand Sudoku als sehr wirksam, was sich später als wirklich schweres Unterfangen rausgestellt hat, da es einigen schon Schwer viel das Gitternetz zu malen. Schwerer wird’s zudem, wenn die Kids nicht die englischen Vokabeln für zb Grid kennen…..eine kleine Herausforderung das zu erklären ;-)

Auf jeden Fall kann ich behaupten, dass es mir hier bisher super gut gefällt, die Menschen auf der Straße begrüßen einen immer, auch wenn man sich nicht kennt, die Leute die man kennt, denen ruft man ein „Sharp“ rüber und sie lachen. Die Landschaft ist einzigartig, obwohl noch alles nicht wirklich grün ist sieht es hier so was von idyllisch aus. Die zwei Viewpoints die es hier in der Nähe gibt bieten einem einen überwältigenden Blick ins „Valley of the thousand Hills“. Tagsüber wenn die Sonne scheint ist es wirklich angenehm und man kann in kurzen Hosen und Tshirts rumlaufen. Doch sobald es dunkel wird gegen 17:30-18:00Uhr wird es schon deutlich kühler. Ich bedanke mich….
…bei jedem der das hier ermöglicht hat!
…bei meinem Abschiedskomitee am Flughafen!
…für die lieben Worte in meinem Abschiedsbuch!
…für die Abschiedsgeschenke!
…bei meiner Familie!

Ich freue mich auf Emails von euch und hoffe, dass es euch gut geht!
Liebe Grüße,
der Frank der jetzt in Afrika ist! (Wie krass ist das denn???!!!! Ich kann es echt nicht glauben!!)
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