Thursday, October 18, 2007

 

Rundbrief Nr. 9: Spickeln bei Shakespeare

"Beklage nicht, was nicht zu ändern ist, aber ändere, was zu beklagen ist." (William Shakespeare)


Liebe Eltern und Freunde,
liebe Freiwillige und Sternenfasser

Es war, wie verhext! Kaum hatte ich diesen Rundbrief fertig, kamen schon neue Meldungen, die ihrerseits, kaum eingefuegt, schon wieder veraltet waren.
Deshalb lasse ich in dieser Mail mal alle Wasserstandsmeldungen weitgehend weg (wer gestern alles eine Erkaeltung hatte und sich heute frisch verliebt hat). Der Gesamteindruck bleibt: Vereinzelt gibt es noch Anpassungsschwierigkeiten (mal an die fremde Kultur, mal an den deutschen Mit-Freiwilligen, der in der Kueche stets viel weniger macht als man selbst) – und auch mal Heimweh (z.B. nach Lebkuchen!).
Auch verschließen wir wegen der vielen positiven Gruen-Meldungen nicht die Augen, dass der ein oder andere – tief in ihm/ihr drin – ganz schoen zu kaempfen hat, aber nach aussen eben Staerke zeigen will. Ferner ist dieser Rundbrief nicht der Ort, um Internas aus Betreuer-Gespraechen weiterzugeben.
Aber insgesamt – und gemessen daran, dass wir uns statistisch bald in der schwersten Zeit des Jahres befinden – geht es uns sensationell gut! Dieser Jahrgang rockt!

Und falls uns dann doch mal das Stimmungsmonster am Horizont nach unten ziehen will, dann versuchen wir es eben mit Humor -- diesem Schwimmguertel auf dem Strom des Lebens. Unsere Palaestina-FW haben gleich mal eine wiederverwertbare Muster-Einladung zu einer Tiefpunkt-Party entworfen (siehe Anhang). Auf geht´s, U-Curve-Freiwillige: Fuer die beste Tiefpunktparty weltweit und das beste Foto davon, spendieren wir beim Zwischentreffen 1 Eimer Nutella. Wir sind gespannt … J




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Freude pur! Schaut Euch diesen Clip aus dem Armenviertel von Santo Domingo bitte 2 x an. Beim ersten Mal sieht man Kinder beim Fussball. Aber beim zweiten Mal erkennt man, dass es recht eigentlich um etwas ganz anderes geht: um Selbstwert, Zusammenhalt und Traeume. http://www.youtube.com/watch?v=Kg0UEdIzPYU

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Toll, was man von diesen Berichten alles nebenher lernen kann!
Gerade habe ich den exzellenten Bericht von Anna aus Palaestina gelesen und gelernt, a) dass Palaestinenser mit einem schwarzen Punkt im Pass nie durch die Checkpoints kommen b) dass Freitag und Sonntag dort die schulfreien Tage sind (normal wohl Freitag / Samstag) c) das Jerusalem = Al Qudz heisst d) dass Jerusalem nur 20 Minuten von Beit Jala entfernt ist und beide trotzdem Welten trennen e) dass sich Anna im Westjordanland sicherer fuehlt als in Israel f) dass am „Weinberg“ eher Oliven als Weintrauben wachsen und g) dass man vor Ort leben muss, um zu verstehen, warum sich beide Seiten so unversoehnlich gegenueberstehen und Frieden leider auf Jahre hin unwahrscheinlich bleibt.

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Hier die aktuellen Meldungen aus den Einsatzländern (alphabetisch geordnet):
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Argentinien:

Christoph und und Ruben melden (zum Glueck) jede Woche dasselbe, nur stets mit anderen blumigen Worten: „Zunächst einmal das grünste Grün aus der WG Rosada! Hier läuft im Moment alles prima“

Oder „Die WG rosada im Süden BsAs meldet zartes Frühlingsgrün!“ oder „Hier bei uns in der Süd-WG ist gerade Alles bestens.“

Oder: „Ich bin wohlauf und (immer noch) in bester Verfassung. Mit dem Projekt, der Integration und der Sprache kommen wir hier sehr gut voran und erwarten eine tolle Zeit in dem kommenden Jahr.“
Aus dem ersten Projektbericht von Ruben: „Sofort waren wir von Kindern umrundet, wurden am Arm
gezogen, mit Fragen (die wir zum Teil erst Wochen später verstehen sollten) bombardiert, in Oberschenkelhöhe umarmt
oder auch einfach nur mit offenem Mund angestarrt (natürlich besonders 2-Meter- Mann Christoph).“



Humorbeauftragter Wolfi (Foto ganz links) meldet aus dem Norden Buenos Aires:

„Guten Tag ihr Lieben,
also bei uns is alles top! status gruen!
die arbeit macht spass, die sprache wird immer besser, und die ersten freunde sind auch schon gefunden. es regnet zwar mometan viel hier, aber das truebt unsere stimmung auch nicht!

und das wichtigste: ihr koennt mal allen maedels sagen, dass es wohl keine WG in diesem Jahr gibt, die ausgewogener, experimentierfreudiger und besser kocht als wir. Wir sind schon am ueberlegen, ein eigenes WG kochbuch anzufertigen!
also in einem Punkt sind wir ganz sicher schon "heiratswert";-)!
viele liebe gruesse, besos, wolfgang“

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Aus Jujuy schreibt Max:

am 03.10
hier ist es grün, in doppeltem sinn: es wird immer grüner, landschaftlich und wochenmeldungstechnisch auch. wir haben angefangen getrennt in die projekte zu gehen, das geht auch sehr gut. Wir verstehen uns prima und freuen uns, das wir hier sein können. viele grüße von den mädels, euer Max

am 11.10:
„Hallo! Uns geht es super in Jujuy! Die arbeit wird immer besser, das wetter ist ab und zu schon fast zu heiß. Wir haben schon zum 2. mal besuch, wieder durch tine. Wir genießen es hier sehr. Status: Grün!Alles liebe, viele grüße, Max“

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Bolivien:
Gute Nachrichten: Auch unser Bolivi-Team ist jetzt komplett. Helmar hat sich bereits gut eingelebt und Vivi ist gut in BA gelandet und uebers Wochenende noch bei unseren FW in Jujuy.

Helmar hatte kurz nach Landung erstmal die obligatorische Hoehenkrankheit bekommen, ist aber mittlerweile – im wahrsten Sinn des Wortes -- wieder voll auf der Hoehe J und wird seine musikalischen Talente hoffentlich gut ins Projekt einbinden. Zitat: „bin hier super von den anderen Jungs empfangen worden, die auch nachdem mein FLugzeug 2-3 Stunden verspaetung hatte, noch fit und froh waren, mich am Flughafen abzuholen.“
Jedes Jahr haben wir vereinzelt mit Salmonellen-Infektionen oder „fiebre typhediea“ zu kaempfen. Aktuell hat Sebastian Kern diesbezuegliche Beschwerden, aber er ist in guter aerztlicher Betreuung.

Ein gut gelaunter Lukas B. meldet aus El Alto: „Wir fuehlen uns hier gut eingebettet, ins Projekt, in die Gastfamilien, in die Kultur.“
Projektarbeit laeuft gut. Franz hat Grippe und Helmar Geburtstag (gestern).

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Simon v.O. schreibt über seine Arbeit im Theatersozialprojekt COMPA:
„Wir fahren mit den Bussen, die es hier ueberall gibt, oft dreissig bis vierzig Minuten zu unseren Arbeitsstellen, oftmals werden die Strassen immer schlechter, bis sie nur noch Sand und Steine sind - dort arbeiten wir, machen Theater, Lego, Hausaufgabenbetreuung, Video, Radio, Zeitung,... (…)
Mein Gastbruder, der kleine, vier Jahre alt, stellt sich auf einen Hocker und versucht zu fliegen, ¡Voy a volar! sagt er, “Ich werde fliegen!”. Eigentlich ist das meiste, was er in seinem Leben hoert, Anweisungen, Verbote und Sorgen. No vas a destrozar algo. Du wirst hier nichts kaputt machen!“

(PS: Aber der kleine Junge stellt sich auf den Hocker, breitet seine Arme aus und ruft aller Physik zum Trotz „Ich werde fliegen!“
Manchmal koennen wir alle noch etwas von 4-Jaehrigen lernen)

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Steffi schreibt: „Hallo ihr Lieben. Santa Cruz ist im Moment sehr heiss- dazu kommt der Smog, und wenn einem das noch nicht reicht als Suedamerika-Feeling, kann man immer auf die Sandstuerme hier zaehlen.. ;)
ansonsten geht es uns wie immer gut hier, ich komme immer mehr in den Projekten zurecht.. uebers Wochenende fahren wir mit Claudio raus, um ein wenig ueber COMPA zu philosophieren und die Arbeit in naechster Zeit zu besprechen. Gestern war fuer mich ein sehr wichtiger Tag, alle Voluntarios vom Alalay haben sich getroffen und unter der Koordination von Jésus (einem Voluntario, nicht dem Allmnaechtigen ;) verschiedenste Projekte angeschaut, sowie ueber Probleme und Erlebnisse gesprochen. Danach sind wir mit Sozialarbeitern zu den Kids auf die Strassen gegangen und haben uns ein wenig zu ihnen gesetzt und geredet.
Vom [Strassenkinderprojekt] Techo aus waren wir letzten Samstag in einem wunderschoenen Wasserfall-Paradies, 3 Stunden von Santa Cruz entfernt... war wunderschoen und auch sehr gut um die Kids besser kenne zu lernen. Erste Regel: sei unglaublich cool, noch viel cooler als alle Kids zusammen- klingt komisch, ist aber so. ;)
Ich schreibe sehr viel- Tagebuch, auf Blatter, mein Monatsbericht- und lerne im Moment auch sehr viel Spanisch, macht einfach unglaublich Spass, weil man weiss, dass jede Minute was nuetzt und jede Vokabel gebraucht wird... Ich kann mich schon sehr gut in Spanisch unterhalten, mir wurde schon gesagt ich hab den Crucenischen Slang drauf :P
Mit meier Gastfamilie laeuft alles sehr gut, besonders die Gespraeche mit der Mutter sind mir sehr wertvoll, die sehr erbittert ueber die Politik Boliviens und die mangelnde soziale Absicherung spricht. Bei meiner Gastschwester spiele ich jede Nacht nach meinen Projekten Englischlehrerin, krass, wie wenig ihr in der Schule beigebracht wird! Ansonsten sind noch die Neffinen da, mit denen ich meine Freizeit (ab abends um 10 Uhr meistens) verbringe, was mir wirklich viel Spass macht. Ein bisschen schade ist, dass im Moment wenig Zeit ist, um die Gegend zu erkunden oder ein wenig einfach zu bummeln, aber die Projektarbeit tut mir auch sehr gut, da moechte ich auch nicht kuerzen, also von daher wird sich der Rest schon ergeben, denke ich. Ganz liebe Gruesse, von Stephi.
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Andrea aus Sucre:
„gestern war generalstreik aber alles ganz laessig, ganz ruhige, fast froehliche Stimmung! Wie autofreier Sonntag. also kein probem. auch sonst hatten wir noch keine probleme. gesundheitlich: gisela hat ihre salmonellen ueberwunden, ich esse immer noch froehlich alles was mir schmeckt und fuehle mich kerngesund, also alles prima!“
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Max und Teresa geht’s gut – in wenigen Tagen werden sie aus ihren Gastfamilien in ihr neues Haus ziehen. Im Projekt gibt es gerade eine „Meinungsverschiedenheit“ zwischen 2 bolivianischen Projektmitarbeitern, wobei unsere FW tunlichst vermeiden sollten, zwischen die Fronten zu geraten. Sonst alles gut.

Lisa und Julian (Foto bei einer Auffuehrung) sind mit ihrem Musik- und Theatersozial-Projekt Katari frisch von einer Tournee durch Bolivien zurueck. Beiden geht’s gut, nur melden sie sich etwas selten (Denkt an Mama Schenk! :-).

Auszuege aus Lisas Bericht
ueber ihr Projekt: „Das Collectivo Katari ist ein Zusammenschluss von engagierten Bürgern Cochabambas und auch internationalen Freiwilligen, seit eineinhalb Jahren sind die wise-Freiwilligen ein fester Bestandteil der Gruppe. Katari hat kein Kulturhaus sondern leitet z.B. Workshops (talleres) direkt an Schulen und regelmäßig gestalten sie ganze Nachmittage mit Theater und Spielen in Teilen Cochabambas und bereichern so das kulturelle Leben der Stadt. Im Mittelpunkt steht dabei der Inhalt der Stücke: wichtige Themen wie z.B. Rechte, Gleichberechtigung, Interkulturalität, Gesundheit und Bildung werden auf diese Weise öffentlich thematisiert.

Einen Kulturschock habe ich nicht erlitten, nach und nach fallen mir aber immer mehr sichtbare und unsichtbare Unterschiede auf. So ist es hier beispielsweise normal, dass auf dem nächsten Spielplatz ein Schaf grast, Sonntags alle Cafes und Restaurants geschlossen haben und der Taxifahrer seine einjährige Tochter auf dem Schoß durch die Gegend fährt und nebenher noch Wackelpudding isst.“
(…)
Während ich hier sitze und tippe klingen aus einem Teil des Häuschens Posaunenetüden [Mit-FW Julian Bidner] zu mir herüber, auf der andern Seite proben gerade Cello und Mauri (=Quimbando) mit der Gitarre für ihr nächstes Konzert. Wer mich kennt weiß, dass mir das gut gefällt und ich bin wirklich froh, hier gelandet zu sein.“

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Brasilien:
Brasilien kommt ins Rollen. Wir freuen uns, dass sich jetzt auch unsere beiden Maedels in Fortaleza wohl fuehlen.

Eva schreibt: „Bei uns hier in Brasilien laeuft alles gut und wir haben Katharina am Wochenende mit einer tollen Ueberaschungs-Geburtstagsfeier beglueckt. :)
Glueckwunsch!


Jakob: „Eingelebt habe ich mich sehr gut und auch schon einige Kontakte geknueft, was einem hier ja auch wirklich nicht schwer faellt ;)


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Dominikanische Republik:

Pablo ist muede, aber begeistert zurueckgekehrt. Alle FW sind bereits gut integriert, fuehlen sich wohl, und helfen engagiert bei Bildung und Freizeitgestaltung in den Armenvierteln. Tigre!

Max schreibt: „Was konstant wunderbar klappt, ist die Zusammenführung von haitianischen und dominikanischen Jungs in unserer Fußballmannschaft. Es ist einfach ein gutes Gefühl zu sehen wie sie für ein gemeinsames Ziel arbeiten und die gleich Leidenschaft teilen, wenn man weiß wie verhärtet und verfeindet sich die beiden Fronten an anderen Stellen und zu anderen Anlässen im Land gegenüber stehen.“

Manu Geiger schreibt von einer eine „reinen Männer-WG ohne Probleme“ und schließt mit dem Fazit: „Mir geht es richtig gut, ich fühle mich sehr wohl und bin glücklich, hier zu sein - das Projekt mit den Kids macht mit sehr viel Spaß. In diesem Sinne schicke ich euch ganz liebe Grüße aus der schönen Dominikanischen Republik, die wirklich mehr zu bieten hat als man auf den ersten Blick zu sehen scheint.Das wird hier jeden Tag aufs Neue klar!!!“

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Nagua ist klasse! Nagua ist (neben Santo Domingo) unser zweiter dominikanischer Einsatzort – auch hier leben und arbeiten unsere Freiwilligen direkt an der Basis.

http://www.flickr.com/photos/weltweiteinitiative/sets/72157602392552683/show/

Manu schreibt: „Hier ist alles gut, wir haben Anschluss an die Lehrer hier gefunden, die Unterrichtsbedingungen sind zwar in der DomRep durchweg der Horror und die Lehrer ziemlich überfordert ( der Englischlehrer schreibt zum Beispiel „We have somes mony“ und motzt seine Schülerin an, als sie ihm erklärt, dass das falsch ist). Wir kriegen dafür aber von Mili jetzt ziemlich gute Anleitung. Wir haben totale Erfolgserlebnisse mit den Kids, auch in der Inhaltsvermittlung, und der Arbeitsplan kristallisiert sich auch heraus.

Und letzte Woche: „Wow, hatte ich euch nicht gerade erst eine Statusmail geschrieben? Wieder eigentlich nur Gutes zu berichten. Wir haben in den 10 Tagen eigentlich im Grunde schon fast zu viel erlebt, ist echt der Wahnsinn hier. Auch beunruhigende Sachen (eins der Kids hat sich fast das Genick gebrochen, eines musste von unserem aufgrund des Volksaufstands eingelegtem Strandtag mit den Kids wegen eines Quallenbisses ins Krankenhaus gebracht werden, und dann wurde ja auch noch das Haus von zwei unserer Schützlinge abgefackelt), aber auch viele schöne, bereichernde. Jeden Morgen bringen uns die Kids was anderes, neue Früchte, Zuckerrohr, und wenn wir die Straßen von Mantancitas runterlaufen, hallt es eigentlich immer von irgendwoher “Manueeel. Lauri!” Der zweite Sprachkurs mit Milie ist ein Volltreffer und auch die Plus1Projekte laufen an die Projektleiterin wollte uns gar nicht mehr gehen lassen, wir dürfen da tatsächlich auch essen J . Und WIE gut.) Macht’s gut, ihr Lieben, bis bald. Manu.“



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Guatemala:

Florian hat gute Spanisch-Fortschritte gemacht und steigt jetzt richtig in die Projektarbeit ein.
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Nicht bestaetigt sind hingegen Geruechte, wonach Sebastian bereits seinen eigenen weiblichen Fan-Club hat, der regelmaessig Schlange steht, um ihm seine blonden Haare zu kraulen. J

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FW Antonia in ihrem Monatsbericht: „Cobán ist wirklich eine geniale Stadt! Sie ist zwar überschaubar, und „man kennt sich“,
aber sie hat doch alles zu bieten, was nur irgend von Nutzen sein könnte: von Taekwondo
und Saxophon-Stunden, über Schmuck- und Farbenläden bis hin zu Comedores und
Tortillerias. Die Stadt ist noch sehr von der indigenen Kultur geprägt, so sieht man z.B.
viele Frauen in traditioneller Kleidung, die bunte Stoffbeutel auf dem Kopf tragen.“

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FW Jonni (der mit seinem Saxophon nebenher in der guatemaltekischen Rockband „Una via“ mitspielt) schreibt in seinem ersten Monatsbericht:
„Mir geht es fabelhaft! Ich hatte schon ein paar Tage der gedrückten Stimmung, weil eben in so einem Land nicht alles, oder sagen wir: wenig rund läuft und Friede, Freude, Eierkuchen nicht immer nahe scheinen. Aber ich bin in einer Gruppe toller Mitfreiwilliger, mit denen ich viel Spaß habe...
Gesundheitlich habe ich, verwunderlicherweise, noch keinerlei Beschwerden zu erleiden gehabt. Auch der erwartete Dauerdurchfall nach Ankunft will sich noch immer einfach nicht einstellen. Ein FSJ in Cobán ist kein Chilizuckerschlecken in der Hängematte. Freie Zeit habe ich selten, auch am Wochenende habe ich
bisher jedes Mal zumindest einen Tag gearbeitet. Es ist befriedigend, aber manchmal passiert es mir, dass ich um neun Uhr abends zur Entspannung auf meinem Bett Gitarre spiele, und das nächste was ich weiß, ist dass der Wecker klingelt, und ich mich mit Licht an, in meiner kompletten Kleidung auf meinem Bett wiederfinde...
Manchmal aber halte ich inne, und denke einen Gedanken mit Genuss zu Ende: Das hier ist genau mein Ding. Ich würde nirgendwo lieber sein, nichts lieber tun, als das hier. Wer hat schon das Glück, so etwas zu denken?
Danke für diese Chance!“
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Chiantla:
Im Telefonat hoert sich Katharina prima an. Trotzdem ist uns allen klar, dass die Kargheit des Lebens in den Bergen ungleich schwerer ist als anderswo.

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Mexico:
Desiree und Benni sind gut angekommen. Benni schreibt am 14.10.: „Hallo ihr Lieben! Möchte nur fix durchgeben, dass ich angekommen bin und einen super Empfang von meinen WG-Amigos bekommen habe (bzw. ich habe sie eigentlich am Flughafen in Empfang genommen =)) Der Flug war super angenehm, hatte eine ganze Sitzreihe für mich und konnte wunderbar schlafen ;-) (Das Glück schützt die Tapferen) Jetzt ist mir eigentlich nur warm aber ich bin glücklich und heute mittag machen wir dann ne kleine Stadtführung! Muchos saludos de Mexico!“

WG komplett: Fabi, Patrick, Desiree,Vorgaenger Nico, Benni und Lukas Wetzel.

Fabian durfte auf eine Fortbildung vom beruehmten „Circus Solei“, um den Kreativunterricht fuer benachteiligte Kinder praktisch zu lernen.

Fabian: “aqui in GDL, todo es muy bien.” (lieber Fabi: das muss heissen „esta muy bien”, da es sich um einen veraenderlichen Zustand handelt – oder geht es Dir in Mex einfach immer gut?)

Ein paar Tage spaeter schreibt er: „in Guadalajara läuft alles weiterhin chido (mex. super klasse geil)“
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Patrick schrieb: „hier in Guadalajara ist weiterhin alles bestens. Stimmung ist auch gut, wir sind noch ziemlich enthusiastisch wuerde ich sagen! Wir verstehen uns prima. Wir achten darauf, dass jeder etwa gleich viel macht (einkaufen, putzen,...) und dann passt das schon! Streit oder so was gabs noch nicht, kommt aber bestimmt mal, aber wenn es nur harmonisch ist, ist es ja auch langweilig Also in Mexiko ist alles im gruenen Bereich! Viva Mexiko, viva! September ist ja auch "el mes de la patria"). saludos de patrick.

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FW Hendrik (genannt „El Crespo“) meldet aus San Cristobal: „gruenes Licht: Trotz Regenzeit, jeden Tag Sonnenschein. Unser Herz lacht und scheint. haben uns schon gut eingewoehnt, Mitja war gestern zum ersten Mal in den Holzbaracken, in denen die kinder, mit denen wir arbeiten, leben. Hatten die ersten Kakalaken. Die projektarbeit bei sueniños beginnt jetzt auch.“„Die Stadt ist atemberaubend. Wenn man sich das Leben auf der Straße ansieht, könnte man den Eindruck bekommen, Deutschland sei ausgestorben. Die Straße lebt, überall begegnen einem neue Gerüche und neue Geräusche, immer wird Musik gespielt. Eine Lebensform, an die man sich sehr schnell gewöhnen kann. (…) Die Moralvorstellungen sind nicht mit denen der Deutschen zu vergleichen. In einem Land, in welchem Präsidenten durch Wahlbetrug und Korruption ins Amt gehoben werden, in einem Land, welches mehr als neunzig Prozent, der in den USA konsumierten Drogen exportiert und in einem Land in welchem Menschenrechtsverletzungen gegen Indigene respektiert und staatlich vollzogen werden, will die Polizei dir abends klar machen, dass es unmoralisch sei auf der Straße zu knutschen...“

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Nicaragua:

Achim meldet per skype „saftig gruen, Leon an sich ist auch ziemlich gruen“
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„Don Diarrea“: Allerdings scheint der Ehrentitel fuer die anpassungsresistenteste Darmfunktion dieses Jahr an unsere Leon-WG zu gehen, auch wenn sich Nueva Guinea noch nicht geschlagen gibt. Aber Janosz und Achim scheinen die haushohen Favoriten auf den liebevollen Titel „Don Diarrea“ zu sein.
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Laendersprecher Paul meldet: „Matagalpa. Kolja und Anne leben im Moment ebenfalls in Familien und gehen mehr und mehr im Projekt auf [PS: Kolja nennt es ein „wirklich traumhaft schoenes Projekt“ und „es macht mir riesig Spass mit den Kimdern zu arbeiten“].
Masaya. Statt Fahrrad und Auto hat man sich hier jetzt ein Pferd (!) als Fortbewegungsmittel zugelegt. Sehr Umweltbewusst. Ansonsten werden fleissig die Unterrichtsstunden vorbereitet.
Nueva Guinea. Auch hier gibts viel an Unterrichtsvorbereitung zu tun. Simon plagt eine Erkaeltung - nervig, nicht gravierend. Noch lebt man auch hier in Familien bis dann bald auch hier das WG- Leben beginnt.
im Klartext alles GRUEN.“

Die Ergebnisse des Sprachtests sind insgesamt sehr erfreulich -- nur einer unserer getesteten Nica-Freiwilligen ist diesbezueglich richtig durchgefallen. Aber das wird hoffentlich noch …

Ein kleines Wunder ist, wie toll sich das „Centro Creativo“ in Masaya entwickelt (siehe Arons Bericht im Anhang).
Dieses Selbsthilfeprojekt hat einen Etat von Null Euro und mausert sich trotzdem zum besten und kreativsten Jugendsozialprojekt in ganz Masaya.
(Wir versuchen, der Projektleiterin Gricelda in Zukunft ein Monatsgehalt von 80 Euro zu ermoeglichen).

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Palästina / Israel:

“Palestine declares its Green Status :-)
Der Fastenmonat neigt sich dem Ende zu und es stehen eigentlich ein paar Feiertage an. Unsere Arbeit beeinflusst das aber nicht so sehr. Es wird langsam kühler und wir sind sage und schreibe schon 2 MONATE hier... oh mein Gott wie die Zeit vergeht...
Willy Brandt Zentrum, Al-Qudz:
Jan Lichtwitz: In den letzten Tagen nichts neues gehört, aber wir sehen uns morgen und haben am Sonntag geredet. Ihm sollte es gut gehen. Jan ist gut in die Arbeit eingespannt und hat im Willy-Brandt-Zentrum wohl genau das richtige gefunden. Jan ist frischgewählter Präsident des SPD-Ortsvereins Jerusalem J
SOS Children's Village, Beith Lehem:
Leo Hentschel & Thilo Nonne: Die letzten Fastentage stehen an und ich denke, dass die beiden sich auf reguläres Essen freuen. Mein voller Respekt. Haben heute zusammen mit den Talithas und einigen Schülern aus Talitha und der Schmidt-Schule in Jerusalem zusammengesessen um eine Tätigkeit mit den SOS Kindern im Rahmen eines "Interact-Clubs" zu planen.
Talitha Kumi, Beith Jala (Anna, Peer):
Wir haben mal wieder ziemlich viel Arbeit. Jeder hat jetzt auch seine Stunden für den Unterricht. Immerhin haben wir jetzt ein bisschen mehr Struktur in unserer Arbeit. Uns geht es aber gut. Wir haben unsere Wohnung verschönert - mit einem schönen Orange. Sehr komfortabel.
Viele liebe Grüße,
Peer

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Aus Annas Bericht:

„Außerdem holen wir an allen Schultagen einen kleinen Jungen ab, der im Rollstuhl sitzt und bringen ihn vom Schultor in die Morgenandacht und dann in seine Klasse. Mittags bringen wir ihn wieder zurück. Das Problem ist nämlich, dass es hier keine Einrichtungen für Behinderte gibt. Wir müssen ihn also mehrere Treppen rauf- oder runtertragen. Aber er ist süß, es lohnt sich also :-)
(…)
Man muss sich immer mal wieder klarmachen, dass die Entfernungen zwischen einzelnen Orten in Palästina und Israel sehr gering sind. Ein Beispiel dafür ist Jerusalem, oder Al- Qudz, wie die
Palästinenser sagen: Wir brauchen von Talitha aus nur etwa 20 Minuten mit dem Bus, um dorthin zu gelangen. Die Stadt liegt also fast neben Bethlehem und man kann sie vom Dach Talithas aus
sehen. Dennoch ist sie für die meisten Palästinenser so gut wie unerreichbar. Diejenigen unter Euch, die nicht so gut über die Situation hier informiert sind, werde ich jetzt mal aufklären: Es ist Palästinensern im Allgemeinen nicht ohne besondere Erlaubnis (Permit) die für einen oder ein paar Tage ausgestellt werden kann, die israelischen Gebiete zu betreten. Es gibt einige Glückliche, die eine so genannte blaue ID, den israelischen Pass, oder eine Dauergenehmigung z.B. zum Arbeiten haben, mit der sie rüberkommen. Der Rest muss oft Monate oder Jahre auf ein Permit warten und einige, darunter viele Lehrer Talithas haben einen so genannten schwarzen Punkt auf der Liste der Grenzkontrollen, sodass sie nie eine Erlaubnis bekommen, hinüberzukommen. Wenn man also nach Jerusalem fahren möchte, muss man einen Checkpoint passieren. Der "Tunnelcheckpoint", durch den wir immer fahren, sieht etwa so aus wie eine Zollstation oder eine Stelle, an der man in Frankreich Autobahngebühren bezahlt. Fährt man mit dem Bus, hält dieser an einer Stelle an und alle Leute müssen aussteigen. Dann kontrollieren israelische Soldaten die Pässe und durchsuchen den Bus, alle steigen ein und der Bus fährt weiter. (…)
"Ich habe seit 17 Jahren kein Permit bekommen, um nach Jerusalem zu fahren", erzählte Miss Firial, eine Religionslehrerin hier an der Schule, uns mit einem Lächeln. "Ich habe einen schwarzen Punkt
auf ihrer Liste, das heißt, ich bekomme nie ein Permit. Aber letzte Ostern bin ich über die Mauer gesprungen, und dann war ich da."

[eine andere Frau sagt:]
„Die ganzen großen Politiker, wenn sie hier über den Frieden debattieren, sitzen in den 5- Sterne-Luxus- Hotels in den Städten. Wie soll man über Armut sprechen, über Unfrieden und
Ungerechtigkeit, wenn man in einem großen Hotel sitzt und gar nicht sieht, wie es hier wirklich ist? Sie sollen mal zu uns kommen!“ Damit könnte sie Recht haben.
(…)
Der Kontakt zu den Kindern ist eigentlich ein durchweg positiver (natürlich nervt auch mal
der eine oder andere von den Kindern – und umgedreht) und wir hatten keine Schwierigkeiten,
von ihnen akzeptiert zu werden, da wir schon allein optisch eine Attraktion darstellen (blaue
Augen und blonde, längere Haaren sind ein Rarität) und daher reges Interesse an uns besteht.
Zwar waren insbesondere die Kleinen, mit denen wir meistens vormittags spielen, anfangs
etwas schüchtern, aber das hat sich ganz schnell abgebaut, nachdem sie merkten, wie gut wir
als lebendige Klettergerüste fungieren. Den Älteren helfen wir nachmittags bei den
Hausaufgaben und spielen anschließend oft Tischtennis, Schach, Fußball (auf einem viel zu
kleinen Innenhof mit Autos) oder wir bringen ihnen Diabolo oder Jonglieren bei. Alles in
allem macht es mir sehr viel Spaß, mit den Kindern zusammen zu sein und ich habe schon
einige sehr lieb gewonnen.

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Peru:

Laendersprecher Oli am 03.10: „alles gruen in Peru. uns gehts allen gut und die arbeit laeuft bestens.
ich bin nun schon etwas über einen Monat im wunderschönen Peru. Sowohl die Arbeit mit den Kindern aber auch das Land und die Menschen gefallen mir sehr gut. Ich wurde sofort und freundlich hier in Peru aufgenommen. Das wichtigste aber ist, dass ich gesund bin und weder mit der Höhe noch mit dem Essen Probleme hatte (was eher ungewöhnlich ist).“

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Hallo Deutschland, gruen ist Peru,
Patrick will einen Bastelworkshop starten und einen Chor aufbauen (…) Auch abends, wenn wir hundemuede im Praktikantenhaus versuchen zu relaxen, ist Patrick immer noch bei den Kindern. Am Samstag ist sogar geplant, dass er in seinem Haus uebernachtet.
Christian, aka “el Salsa-King”, schwingt weiter mit den aeltern Maedels die Hueften im Salsaworkshop und macht mit mir Artes Marciales (vorerst nur Karate, weil wir bis jetzt keine Matten hatten, um Judo zu machen), was super beliebt bei den Kids ist. [Ausserdem wird Christian ein Jonglierkurs starten].
Ich selbst, namens Olip (weil hier fast jades Wort mit p aufgehoert wird, praktisch das che Argentiniens), habe mich die letze Woche um die Einrichtung der Turnhalle gekuemmert, weswegen ich zwei mal nach Cusco gefahren bin. Bis jetzt haben wir vier Matten gekauft, weitere Geraete sollen folgen.
Wie Ihr lest geht es uns gut [nur die Abgeschiedenheit der Unterkunft sollte noch verbessert werden]
Viele Gruesse von allen, oli“

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Christian: „Dafür habe ich das Buch über Muhammed Junus fertig gelesen. Dieses Buch ist einfach wirklich genial!
Es hat mir zum ersten Mal seit langer Zeit wirklich so etwas wie Perspektive gegeben. Ein Satz, den ich absolut als mein Lebensmotto übernehmn werde ist:
If you think you can, you can. If you think you can't, your right!”

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Russland:

FW Carsten: „Ich kann jedem nur empfehlen, einen Freiwilligendienst in Russland zu machen! Es ist einfach unglaublich spannend hier. Uns geht’s gut!“
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FW Robert schreibt: „Hallo! grünes Licht aus Petersburg! Alles läuft gut. Mareike schaut sich diese Woche alle Projekte an und trifft dann Ihre Auswahl. Mein Wochenplan sieht Folgendermaßen aus:
Montag: Jugendsozialprojekt Ostrowok
Dienstag: Behindertenprojekt DomMaletzkowa
Mittwoch: DomMaletzkowa
Donnerstag: Hausbesuche bei bettlegrigen und behinderten Menschen, die nicht mehr aus dem Haus können
Freitag: Ostrowok

Carsten arbeitet ebenfalls 2 Tage im DomMaletzkowa, allerdings nicht mit mir zusammen, da wir glauben, dass das für die Sprache momentsan besser ist, wenn wir gezwungen sind russisch zu Sprechen. 2 Tage ist er in einem Altenpflegeheim und ebenfalls einen Tag wird er Hausbesuche machen. (evtl mit mir zusammen).

Die Stimmung ist sehr gut und wir sind alle wohlauf und gesund!“

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gruenes Licht aus Sankt Petersburg!

Alles lauft nach Plan. Die Projekte sind meiner Ansicht nach sehr gut. Zumindest "Ostrowok" und "Dom Maletzki". Optimal um effekitve Arbeit zu leisten.
Also im Ostrowok (Inselchen) gibt es einen neuen Projektleiter. Er ist sehr zugaenglich, Carsten und ich haben gestern in einer Besprechung einige Vorschlaege hinsichtlich der Arbeit mit den Kindern gemacht.
Eine Sache von der er begeistert war, war zum Beispiel Gitarrenunterricht, den ich den Kiddies anbieten koennte. Carsten hatte die Idee aus Ton mit den Kindern Schachfiguren zu bauen und dazu auch Schachbretter. Im Folgenden moechte er den Kindern dann das Spielen beibringen und kleine Turniere organisieren. Wir hatten dann noch die Idee aus Reis und Stoffen Jonglierbaelle mit den Kindern zu basteln und ihnen Jonglieren beibringen. Ausserdem hatte der Leiter uns gefragt ob wir auch bei Hausaufgaben (Mathe, Englisch,... ) helfen koennen, was ja auch kein Problem ist (wenn die Sprache noch besser wird). Im Grossen und ganzen soll viel Wertevermnittlung stattfinde, da in dieser Hinsicht viel Nachholbedarf bei den 10 bis 16-Jaehrigen ist. Sie kommen meist aus Familien in denen viel Alkohol getrunken wird oder in denen sie einfach vernachlaessigt wurden.
Wir halten das fuer eine sinnvolle Arbeit in der viele Freiraeume sind und wir im Prinzip alles machen koennen, was den Kindern Spass macht.

Im Dom Maletzki sind unsere ersten Kontakte mit den Behinderten sehr angenehm verlaufen. Sie haben uns sehr erfreut empfangen. Es muessen also sehr gute Erfahrungen mit den Freiwilligen gemacht worden sein. Freddy (der Leiter) kann uns bei sowohl einigen Handwerklichen Dingen gut gebrauchen, als auch bei der Betreuung, wenn die Motorik beim Kneten oder Aehnlichem geuebt werden soll. Ihm ist es wichtig, dass es maennliche Mitarbeiter gibt, da die Behinderten meist nur Muetter haben und keine Vaeter und ihnen daher der richtige Umgang bzw. die routine mit Maennern etwas fehlt.
Wir koennen dort Workshops wie Sitzfussball anbieten oder auch Zeichenen (hauptsache die Motorik wird gefoerdert). Was wir ansonsten noch anbieten koennen wissen wir noch nicht, weil wir keine Erfahrung mit behinderten Menschen haben und daher nicht richtig wissen was geht und was nicht. Aber wir werden Freddy Vorschlaege machen und diese mit ihm besprechen.

Wir haben im Moment 1 mal die Woche 2 Stunden Sprachkurs. Die Sprache ist sehr schwer, aber eigentlich habe ich ein gutes Gefuehl. Wir wollen Anfangs auf jeden Fall getrennt in den Projekten sein, damit wir wenigsten Tagsueber nur russisch um uns rum haben. Nebenher reden wir auch mit dem Maedchen bei der wir momentan wohnen russisch. Liebe Gruesse, Robert

„Ich habe bisher nicht das Gefühl eines Kulturschocks gehabt – den spüre ich höchstens dann, wenn ich jeden Tag mit kaltem Wasser dusche. Seltsam zu sehen sind allerdings die Vorstadtregionen, die ich schon fast als Ghettos bezeichnen würde. Seit ich das und die alten Frauen, die unaufhörlich in Müllgruben buddeln gesehen habe, bin ich sehr froh, dass es in Deutschland so etwas wie „Sozialausgaben“ gibt. Dieses Wort gibt es so im Russischen übrigens überhaupt nicht.“

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Südafrika:

Alt- FW Jonas beschreibt in seinem Abschlussbericht nach seiner Rueckkehr den umgekehrten Kulturschock:
„Der Schrecken, dass ich wieder zu Hause bin, holte mich dann Montag und Dienstag
ein. Ich wollte nichts von Südafrika hören und nichts sehen. Keine Musik, keine
Fotos. Erst recht nichts erzählen. Ich hatte Heimweh. Ich wollte zurück in mein Leben
in Südafrika. Dass das nicht ohne weiteres ging und auch nicht gehen durfte, war mir
klar. Ich wollte aber einfach. Ich vermisste die Fröhlichkeit der Menschen, die
Unabhängigkeit und die Freiheit meines alten Lebens. Ich wollte nicht wieder in
einen alten Trott verfallen, wie vor meiner Abreise.

Von Südafrika sind aber noch viele Erinnerungen erhalten und darauf greife ich gern
zurück. Ich freue mich immer, etwas von meinen Nachfolgern aus Südafrika zu hören
und ich freue mich, dass es wieder eine Generation geschafft hat, die wunderschöne
Arbeit fortzusetzen.“

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Nachfolger und Laendersprecher Hanjo meldet:

„Südafrika meldet grün! :) Alles klar hier!

Ethembeni: Grün! In der Schule ist alles gleich. Weiterhin bringen wir den Kindern das Fahrrad fahren bei und bauen im Moment viele Sachen in der Therapie. Ich war 2 Tage krank, davon einen zuhause. Sonst ist aber alles klar.

Streetwise: Den dreien geht es weiterhin gut.

Kimberley: Ebenfalls grün, machen sich wohl nun auf Wohnungssuche!

Harding: meldet ebenfalls grün! Den beiden geht es ebenfalls gut.

Plettenberg: Marie meldet ebenfalls grün! Alles klar im Township.

Das Wetter in Durban ist wie in Deutschladn im herbst. Es hat 3 Tage durchgeregnet und es ist sehr kalt. Naja, auch ne Erfahrung. :)

Liebe Grüße an Alle,
Hanjo“

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FW Daniel hilft im Strassenkinderprojekt Streetwise (Durban):
„Vieles ist noch neu und natuerlich wird es noch eine Weil dauern bis wir uns optimal einbringen koennen. Aber der Kontakt mit den Jungs ist schon erstaunlich gut, was wir nach den ganzen Vorwarnung nicht unbedingt erwartet haben. Mit Sister ist auch alles in Ordnung.“

Seinen wunderschoenen Monatsbericht schliesst Daniel mit den Worten:
„Ich könnte noch sehr lange weiterschreiben. Von der Warmherzigkeit mit der wir aufgenommen
wurden, von der wahrscheinlich schönsten Behausung des gesamten wise – Jahrgangs, von der
atemberaubenden Natur, unseren tollen Kids oder auch davon das ein Ausflug mit ihnen an den
Strand fast gescheitert wäre weil nicht jeder eine Hose zum Baden besitzt und der Tatsache das
einige lediglich ein paar Schuhe und, trotz aller Bemühungen der Projektverantwortlichen, kaum
mehr Hosen und Oberteile besitzen, doch bin ich noch zu kurz im Projekt um diese Punkte
angemessen wiedergeben zu können.“

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Im Township Kwanokuthula ist auch alles in Ordnung. Alt-FW Alex hat gestern sein Abschieds-Grillabend gegeben, die Stimmung war bestens.
Matze per Telefon: „Uns geht’s wunderbar!“

Till: „Sobald wir von unseren Projekten zu Hause sind, kommen Kinder aus der Nachbarschaft zu uns. Dann wird im Garten Fußball
gespielt, zusammen jongliert oder einfach nur rumgealbert. Die Kids sprechen neben Xhosa und Afrikaans noch fließend englisch. Sie sind gut Lehrer und bringen mir ihre Sprache(n) bei, im Gegenzug lerne ich ihnen deutsch - besser als jeder Sprachkurs ; , )
(…)
Meine Arbeit bei Masizame ist sehr abwechslungsreich und mir wurde von Anfang sehr viel Vertrauen entgegengebracht. Gleichzeitig wurden mir viele Freiheiten gegeben, was natürlich mit großer Verantwortung zusammenhängt.“

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Simon Geiger:
„Mir geht es super gut hier! Kahle kakhulu! (sehr gut!). Die Woche ohne die Kinder ist ausgestanden und am Montag kommen die kleinen Schlawiner wieder. In den Ferien waren wir u.a. im Krankenhaus in Harding und haben mit den Kiddies dort gemalt, gespielt, gelacht und ich durfte sogar ein kleines, süßes Baby füttern :)
Am Wochenende waren wir zu einer traditionellen Feier in einer „rural area“ eingeladen, für die extra 3 Kühe geschlachtet wurden. Wir waren die einzigen beiden Umlungus (Weiße) und für einige der Kids die ersten Weißen, die sie je “live“ gesehen haben – fast unglaublich im Südafrika des 21 Jahrhunderts!

http://www.flickr.com/photos/weltweiteinitiative/1566060253/

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David schreibt in seinem 1. Erfahrungsbericht aus Kimberley von der Arbeit mit Strassenkindern:

„Die älteren Kids sind ziemlich schwer zu motivieren wirklich zusammen aktiv zu werden, aber
spannende Gespräche kann man mit ihnen allemal führen. Sie sind allesamt sehr freundlich
und Feindseeligkeit gibt es nicht. Gerade die jüngeren freuen sich unheimlich über jede Art
von Aufmerksamkeit und sind unglaublich liebesbedürftig. Ständig hat man ein oder mehrere
Kinder an einem dran hängen. Dass einige von ihnen HIV-Positiv sind, damit lernt man
umgehen.“

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Herzliche Gruesse aus Bad Elster in alle Welt! Moege die Sonne warm Eure Gesichter bescheinen!

Pablo.




PS: Ex-FW Alex schenkt Euch folgendes Gedicht:


Durchhalte-Verse fuer Freiwillige

Ich bin der Halm, der sich nicht rührt,
Weil er die Last
An seiner höchsten Stelle spürt,
Wie einen Gast,
Den er (als leichteren) empfing
Und ahnt, es ist ein Schmetterling.

Ich bin das bange Holz, das trägt,
Seit Zeiten schon,
Seitdem es solche Zeiten schlägt –
Bang wie der Ton –
Die Vase, die es nie zu sehn
Bekam; und bleibe stehn.

Und auf das Meer bin ich der Steg,
Der nicht forttreibt,
Der allen Kommenden ein Weg
Ans Ufer bleibt
Und bis zuletzt wegen der Wellen
Nicht bricht, an seinen schwachen Stellen.


Machts gut,
euer Alexs

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